Häh? Spielen mit Hund ist doch nichts kompliziertes? Wieso da extra einen Blogbeitrag? Ganz einfach – weil es so viele Möglichkeiten gibt gemeinsam zu spielen – an alle denkt man aber meist nicht. Bei allen 5 Spielen für Hunde und ihre Menschen steht ganz klar das Spiel MIT dem Lieblingsmenschen im Fokus. Was meine ich damit? Ganz klar kein Bällchen werfen, wo der Mensch selbst sich kaum ins Spiel einbringt.

Der Mensch als wesentlicher Bestandteil

Es gibt nichts was eure Bindung mehr verbessert als intensives Spielen miteinander. Beim gemeinsamen Mensch-Hund Spiel lernst du was dein Hund mag und welche Signale er verwendet. Dein Hund wiederum lernt, welche Regeln einzuhalten sind (zB kein Kleidung beißen) und wie er mit dem Mysterium “Mensch” zum Spielen kommt.

Warum ist das Spielen für Hunde wichtig?

Ein Hund lernt über spielen. Welpen finden über Spiel heraus wie sehr sie ihre Zähne einsetzen dürfen. Hunde sind Jäger – in unserem Alltag für viele Hunde nicht auslebbar. Mit den richtigen Spielen kann ich dieses Bedürfnis meines Hunde aber ein Stück weit befriedigen – und NEIN, Hunde beginnen dadurch NICHT noch mehr zu jagen, ganz im Gegenteil! 😉

#1 Jagdspiel mit Futter

Nimm dir ein langes Futterstück und bewege dich damit von deinem Hund weg. Dein Hund darf dem Futterstück nachlaufen und sich die Futterstange “erjagen” – er darf es dir also aus der Hand ziehen. Mache während der Jagd kleine Geräusche und haltet das Futter auf Höhe der Schnauze.

Jagdspiel mit Border Collie

#2 Beutestreiten mit einem Handtuch

Vor allem für kleinere Hunde: Nimm dir ein altes Geschirrtuch oder Handtuch und mache in der Mitte einen Knoten. Davon machst du dir zwei Stück. Dann kniest du dich hin und beginnst ein Handtuch zu “beleben” – du klopfst damit auf den Boden, ziehst es vom Hund weg. Das andere Handtuch hast du einstweilen eingesteckt aber griffbereit. Wenn dein Hund dem “aktiven” Handtuch nachjagt und hineinbeißt, zerrst du kurz mit deinem Hund um das Handtuch und lässt ihn die Beute “gewinnen” – du überlässt ihm das Handtuch. Daraufhin holst du das zweite Handtuch heraus und beachtet das des Hundes nicht mehr. Du “belebst” dein Handtuch und beschäftigst dich damit, deinen Hund ignorierst du. Sobald er angesaust kommt, lässt du ihn mitspielen und das Spiel beginnt von vorne.

Beutspiel mit einem Beuteobjekt

#3 Im Jagdfieber – anpirschen einer Beute

Schnapp dir ein kleines Spielzeug und warte ab, bis dein Hund bei einem Spaziergang abgelenkt ist. Verstecke das Spielzeug in zB höherem Gras oder einem Laubhaufen. Gehe ein Stück weiter und beginne dann dich an das Versteck “anzupirschen”. Deinen Hund beachtest du dabei gar nicht weiter. Du bewegst dich langsam und voller Spannung auf das Versteck zu. Ich bin überzeugt, wenn du es gut machst, wird dein Hund nicht lange brauchen, um nachzuschauen, was du da so treibst. Wenn du am Versteck angelangt bist, beginnst du gemeinsam mit deinem Hund nach dem Spielzeug zu suchen. Mache daraus ein spannendes Spiel für Mensch und Hund!

#4 Such dir was aus-Spiel

Sammel mal alle Spielzeuge deines Hundes zusammen. Packe alles in einen großen, niedrigen Korb. Nimm den Korb mit nach draußen und stelle ihn auf den Boden. Hol deinen Hund dazu und lass ihn alle Spielzeuge erforschen. Such dir selbst etwas aus und spiel mit deinem Hund. Entscheide dich für ein neues und belebe das – kann dein Hund sich auf das neue Spiel einlassen?

#5 Laufen, Hopsen, Blödsinn machen – objektfreies Spielen

Hast du schon mal probiert ein Laufspiel mit deinem Hund zu machen? Beginne damit am besten in einem eingezäunten Bereich. Teste verschiedene Bewegungen aus. Laufe mal schnell los, stoppe ab, schlage einen Haken, spann deinen Körper an oder mach auch mal einen Luftsprung! Wie reagiert dein Hund? Beginnt er zu bellen? Mach ein bisschen weniger Action! Beißt er dir in die Beine? Sag ihm, dass das nicht erwünscht ist! Lässt dein Hund sich freudig auf das Spiel ein? Läuft mit dir mit? Macht sogar eine Spielaufforderung? Wunderbar – ihr versteht euch!

Willst du mehr dazu wissen?

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Je fleißiger man trainiert, desto eintöniger kommt es einem irgendwann vor. Dieser Blogbeitrag hilft dir dabei, neue Belohnungsideen für deinen Hund zu bekommen. Gestalte deine Belohnung abwechslungsreich! Überrasche deine Hund! Er wird es lieben!

Tipp #1: Lass deinen Hund das Leckerli jagen!

Hunde lieben es zu laufen, zu hetzen und sich etwas zu erarbeiten. Warum ist auch vollkommen klar: Sie waren früher Jäger und das ist ihr Instinkt! Warum also nicht dieses innere Bedüfnis zu einem gemeinsamen Erlebnis machen. Lass das nächste Mal dein Leckerli von deinem Hund weglaufen und er darf es dir aus der Hand ziehen.
Tipp: Wähle dafür ein längliches Stück oder einen Streifen, von dem der Hund leicht abbeißen kann und laufe vorwärts los!
Anmerkung: Du förderst damit NICHT den Jagdinstinkt deines Hundes – im Gegenteil du befriedigst ein Bedürfnis.

Workshop CC Spielpartner Hund 10

Tipp #2: Überrasche deinen Hund mit einem Laufspiel

Besonders aktive Hunde finden es toll zu laufen – warum also nicht ein gemeinsames Laufspiel als Belohnung einsetzen. Damit meine ich ein interaktives Spiel, bei dem ich als Mensch mitlaufe, einen Haken schlage, kurz abstoppe und wieder lossause. Dabei bleibe ich mit meinem Hund immer in Kommunikation. Das Schönste daran: Ich benötige dazu keinerlei Hilfsmittel, wie Futter oder ähnliches.
Tipp: Langsam anfangen und darauf achten, dass der Hund nicht mit Maßregeln beginnt (zB zu kläffen, in die Hose zu beißen). Dann ist die Dynamik zu groß. Ruhig langsam beginnen und vorsichtig steigern.

Tipp #3: Lass die Kekse fliegen!

Ein Keks ins Maul ist doch nur halb so lustig. Wenn dein Hund etwas richtig super gemacht hat, dann sei verschwenderisch und lass ein paar Leckerli fliegen. Dabei wirfst du zuerst von der weg. Nicht zu weit, damit dein Hund sieht, dass du ein Leckerli wirfst. Sobald er bei diesem Leckerli ist, rufst du ihn in deine Richtung, läuft ein paar Schritte voraus. Sobald dein Hund dich eingeholt hat, wirfst dein Leckerli nach vorne. Kaum ist er dort angekommen, läufst du wieder in die andere Richtung und so weiter.
Tipp: Ruhig etwas größere gut sichtbare Belohnungen verwenden, zB Käse.

Tipp #4: Lade deinen Hund zu einem Schmusespiel ein!

Was gibt es Schöneres als zu Kuscheln? Aber könnt ihr euch auch draußen darauf einlassen? Lade deinen Hund mit viel Gefühl zu dir ein. Hocke dich nach unten und beginne ihn zu kraulen und zu streicheln. Berührungen und ein schönes Lob dabei kann eine ganz tolle Belohnung sein!

Ruhe finden unter Ablenkung durch andere Hunde
Team Bildung durch Ruhe

Tipp #5: Spiele ein Zerrspiel mit zwei Spielzeugen!

Klingt kompliziert? Ist es aber nicht 🙂 Suche dir zwei Spielzeuge, die dein Hund gerne mag, aber keine großen Präferenzen hat. Sie sollen also möglichst ähnlich sein. Stecke dir ein Spielzeug griffbereit ein und lade deinen Hund zu einem Zerrspiel mit dem anderen Spielzeug ein. Wenn ihr richtig schön darum gekämpft habt, lässt du ihn seinen Schatz erobern und lässt los. Ab diesem Moment interessierts du dich nicht mehr dafür. Du holst stattdessen das zweite Spielzeug heraus und spielst für dich selbst ganz aufgeregt mit diesem Spielzeug. Du schaust deinen Hund dabei nicht an. Du wirfst dein Spielzeug vor dir in die Luft, klopfst auf den Boden und beachtest alles andere gar nicht mehr. Kommt dein Hund dann angeschossen und möchte mitspielen, lässt du ihn.
Tipp: Manche Hunde sind anfangs etwas verblüfft und es dauert ein bisschen, bis sie wieder mitspielen wollen. Ganz wichtig: beobachte deinen Hund NICHT. Beschäftige dich nur mit dem Spielzeug in deiner Hand – dein Hund wird irgendwann angesaust kommen – versprochen!

ehrliches Mensch-Hund Spiel
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In der Welpenzeit beginnts …

Gerade in der Welpenzeit ist es ungemein wichtig, auf entsprechende Ruhephasen des Hundes zu achten. Deinem Kleinen von Anfang an zu zeigen, wo er sich zurückziehen kann, und dass er nicht immer überall hinterher sein muss.

#1 Schaffe Rückzugsorte

Schaffe im Haus Rückzugsorte, wo der Welpe ungestört ist:zum Beispiel ein Körbchen im Wohnzimmer, eine “Höhle” oder ähnliches !! diese Plätze sind dann auch für die Kinder tabu!!

#2 Achte auf einen geregelten Tagesablauf

Sorge für einen geregelten Tagesablauf mit Phasen, wo der Hund nicht im Mittelpunkt steht: Ein Welpe, der von Anfang an lernt, dass er einmal nicht im Fokus der Aufmerksamkeit ist, zB wenn gefrühstückt wird, und da schon lernt, alles entspannt von seinem Körbchen aus zu beobachen, hat später meist auch weniger Probleme mit dem alleine sein.

#3 Übe das “Alleine-sein”

Beginne früh damit den Welpen “alleine” zu lassen: Baue in Deinen Alltag bewusst kurze Phasen des “Alleine seins” ein -> der Gang zum Mistkübel vor dem Haus, die Post holen, mal eben kurz etwas zum Nachbarn bringen. Passiert dies von Anfang an, gehört mal kurz alleine bleiben zum Weltbild Deines Welpen dazu. Außerdem lernt er viele, viele Male, dass Du immer wieder zurückkommst.

#4 Vermeide Überforderung

Überfordere Deinen Welpen nicht: Gerade in den ersten Tagen bei der neuen Familie, gibt es viel Neues zu verarbeiten: Beginne nur langsam mit kleinen Spaziergängen, bei denen viel Zeit für Schauen und Beobachten ist. Das Zurücklegen einer Strecke ist hier nicht wichtig!Danach sollte der Welpen ruhen können!

#5 Lerne ihm im Körbchen zu bleiben

Lade Deinen Welpen immer wieder ein, sich auf seinem Platz zu entspannen: Besonders wenn in der Familieküche gerade viel los ist, ist es fein, wenn dann nicht auch noch der Welpe zwischen den Füßen herumturnt. Bringe Deinen Welpen sanft aber konsequent immer wieder zu seinem Körbchen und zeige ihm, dass er sich hier aufhalten soll. ACHTUNG: Das erfordert zu Beginn etwas Ausdauer und Konsequenz, beweist man hier Geduld, hat der Welpe schnell verstanden, dass es sich im warmen Körbchen gut aushalten lässt!

6# Achtung – Stalkergefahr

Vermeide, dass Dein Welpe zum Stalker wird: Achte gezielt darauf, dass Dir Dein Welpe nicht den ganzen Tag überall hinfolgt. HIer empfiehlt sich ein vorübergehendes Kindergitter einzubauen. Damit kann ich rausgehen und den Welpen daran hindern, dass er mir folgt, er kann mich aber noch sehen und kommt nicht in die Versuchung an Türen zu kratzen.

Was vielen nicht bewusst ist: Sehr aktive Welpen, die sich oft schwer konzentrieren können, sollten nicht mehr beschäftigt werden, sondern haben meist viel zu wenig Ruhephasen, wo sie abschalten und schlafen können!

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